Zu Beginn der Reise nach Wratislavia (Breslau in Polen) teilten wir uns in zwei Gruppen auf. Eine Gruppe fuhr mit dem großen Bus das Gepäck nach Breslau, während die Athleten und der Großteil der Eltern mit dem Flieger anreisten. Die Schlangen am Flughafen waren länger als erwartet, weshalb die Zeit langsam knapp wurde. Dann hatte die Sicherheitskontrolle den Verdacht, dass in einer unserer Kameras doch Sprengstoff sein könnte und bevorzugte die Bundespolizei mit dazu zu ziehen. Es stellte sich heraus, dass doch kein Sprengstoff in der Kamera gewesen ist (was ein Glück!) und wir konnten ganz entspannt 1 Minute vor Boardingschluss den Bus zum Flieger nehmen.
In Breslau angekommen warteten schon wie geplant die Taxis auf uns und fuhren die gesamte Truppe zum Appartment-Hotel, 200m vom Marktplatz in der Altstadt entfernt. Wir bezogen die Zimmer und staunten wie geräumig und schön das Hotel ist. Ein Ort zum wohlfühlen!
Danach teilte sich die Gruppe auf, um die Altstadt zu erkunden. Während die einen den Hunger mit einem Kurzstopp bei Burgerking in die Knie zwangen und zur Markthalle aufbrachen, schlenderten die Anderen in der Gegend herum, aßen riesige handgemachte Lollies und spießen beim Italiener auf dem Marktplatz. Noahs Empfehlung für den Italiener war sehr gut.
Zurück im Hotel vertrieben sich alle zusammen in einem Café vor der Rezeption die Zeit bis das Gepäck mit dem Bus eintraf. Nach einem gelungenen Tag trafen wir uns alle gemeinsam im Spitz und ließen den Tag mit gutem polnischen essen und viel Fleisch ausklingen. Danach ging es zügig ins Bett, da am nächsten morgen um 6 Uhr schon der Wecker klingelte! Die Jungs mussten schließlich fit für das Turnier sein.
Pflichtbewusst trafen wir am nächsten Morgen 1,5 Stunden vor Turnierbeginn in der Halle ein. Sie war riesengroß und überall standen die Fechtbahnen bereit! Nur… waren ansonsten erst ca. 10 der angemeldeten 234 Athelten dort ?!? Es stellt sich heraus, dass es keine Materialkontrolle gibt und die Turnieranmeldung ging auch schneller als erwartet… So gab es noch kurz Zeit zum Durchschnaufen bevor mit dem Aufwärmen begonnen wurde. Innerhalb der darauffolgenden Stunden füllte sich die Fechthalle so rasch mit Leben, dass niemand so recht wusste wie im Geschah. Das geregelte Chaos war vorprogrammiert. Im Fechtbereich standen Zuschauer, Athleten, Eltern und Kampfrichter kreuz und quer. Ein durchkommen war meist nicht möglich ohne schnell über eine Fechtbahn zu huschen. Drei der 24 Fechtbahnen mussten sogar auf dem Flur in einer seltsamen Dreiecksanordnung aufgebaut werden. Das Chaos gipfelte darin, dass scheinbar ohne Maskenlatz gefochten wurde und die Altersklasse U13 mit allen erdenklichen Florettgrößen fechten durften auf die sie gerade Lust hatten.
Es waren Fechter aus aller Welt da. Keiner von uns traf im Gefecht auf einen Deutschen in diesem Turnier. Silas Struif hatte die Ehre seine Vorrunden Gefechte auf der Finalbahn zu bestreiten. Noah Baumann musste auf die Fechtbahn direkt hinter den Werbebanner der Finalbahn und Bryan Weber sollte die Erfahrung sammeln auf einer der Bahnen im Flur zu fechten. Sander Struif musste sich zwei 2 Stunden später seinen Gegnern auf einer Fechtbahn mitten im Getümmel stellen. Die genaue fechterische Leistung der Athleten kann im Turnierbericht nachgelesen werden.
Hier gibt's den Turnierbericht
Bis Noah sein erstes K.O. fechten durften mussten wir uns bis 14 Uhr die Zeit vertreiben. Es wurden T-Shirts und zu essen gekauft und auf den Gängen herumgetollt oder in dem, mit DFC-Flagge gekennzeichneten DFC-Lager mit direktem Blick auf die Finalbahn, entspannt. Als Noah dann endlich dran war, wurde er von allen Freunden, und deren Eltern, angefeuert. Glücklicherweise gewann er das erste K.O. Im zweiten standen seine Chance zwar deutlich schlechter, aber angesport vom Jubel seiner Vereinskameraden lieferte er ein atemberaubendes Gefecht. Am Ende musste er sich dem Israeli leider geschlagen geben. Es war klar… alle blieben in der Halle bis alle fertig waren. Auch Breslau ist nicht spannender als Fechten!
Zurück im Hotel erholten sich alle erst einmal. Der anstrengende Tag ist dann mit einem leckeren Essen im Restaurant belohnt worden. Das Turnier mit insgesamt über 600 Teilnehmern lief währenddessen in der Fechthalle weit entfernt weiter. Die letzten Finalgefechte dauerten noch bis Abends um 9 Uhr und konnten live im Internet verfolgt werden. Dabei belegten einige Deutsche auch Plätze sehr weit vorn.
Ab ins Bett! Zumindest für Amelie Schlüter und Trainer Frank Büttgenbach. Die Uhr wurde eine Stunde vorgestellt und das Turnier fing nicht später an… Ein Teil der übrigen Erwachsenen ließ es sich nicht nehmen, noch eine gesellige Runde in der Bar mit gutem Whiskey zu genießen.
Am nächsten Tag ging es wieder früh los. Diesmal wussten wir schon, was uns in der Halle erwartet, was die Aufregung jedoch nicht minderte. Unterstützt von Vereinskollegin Joana Kremendahl, die aufgrund einer Verletzung leider nicht selbst fechten konnte, und Noah sowie Eltern und Trainer durfte Amelie ihre Vorrunden auf der selben Bahn fechten wie Noah ein Tag zuvor. Noah hatte die Vorrunde ein Tag zuvor überstanden… War das ein gutes Zeichen ? Leider schaffte es Amelie nicht, aber so hatte niemand mehr Angst den Flieger am Abend zu verpassen, was ansonsten sehr knapp geworden wäre! So fuhren alle schon am Mittag zurück in die Innenstadt Breslaus und speisten im Hard Rock Cafe, dass die jungen Fechter während des gesamten Wochenendes immer wieder anzog. T-Shirts und Pullis mussten unbedingt dort gekauft werden.
Nach einer Besichtigung der Brücke der Büßerinnen, mit schönem Blick über die gesamte Stadt, wurde noch im Cafe ein Apfelkuchen ohne Mehl zur Stärkung zu sich genommen. Dann ab zum Flughafen und zurück nach Deutschland! Diesmal kamen wir eine Stunde zu früh am Gate an und konnte in chilligen Sesseln die Ruhe genießen… wenn da nicht Sander gewesen wäre, der die Hälfte der Gruppe mit Nicht-Lachen Youtubevideos auf Trapp hielt! Der Flug lief reibungslos, aber nach dem Landen verlor sich die Gruppe leider aus den Augen. Die offizielle Verabschiedung lief dann über die Whats-App gruppe, die während des gesamten Ausflugs gute organisatorische Dienste leistet und der zur allgemeinen Unterhaltung beitrug.
Bericht von Frank Büttgenbach
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Fotos: Regine und Ralf Schlüter, Sabine Struif
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